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Sozialfunktionen bei Demenz Fragebogen

SF-DEM

Publikationsdatum: 07.03.2022, DOI: 10.6099/1000402

Autoren

Autoren:
Röhr, S Grothe, J Luppa, M Riedel-Heller, S G

Einreichender Autor:
M. Sc. Jessica Grothe - Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP); Medizinische Fakultät; Universität Leipzig

Einsatzbereich

Der SF-DEM kann bei Personen mit leichter Demenz eingesetzt werden. Er wurde bei Personen ab 65 Jahren psychometrisch überprüft und ermöglicht die Erfassung der Sozialfunktionen als epidemiologischen Parameter auf Bevölkerungsebene in Beobachtungs- und Kohortenstudien. Ebenso kann der Einsatz in der individuellen Diagnostik demenzieller Erkrankungen in Forschung und der klinischen Praxis erfolgen. Der Einsatz als Zielgröße in Präventions- und Interventionsstudien ist ebenso denkbar. Die Anwendung ist vornehmlich für den deutschen Sprachraum gedacht.

Beschreibung des Verfahrens / Abstract

Der SF-DEM ist ein strukturierter Interview-Fragebogen, der über zwei Versionen verfügt: einen Selbstbericht zur Befragung von Betroffenen und einen Fremdbericht zur Befragung von Angehörigen oder anderen Bezugspersonen. Beide Versionen umfassen jeweils vier Sektionen zu unterschiedlichen Aspekten des Sozialverhaltens. Die erste Sektion „Zeit mit anderen Menschen verbringen“ umfasst die Häufigkeit von Kontakten zu Familienmitgliedern, Freunden und weiteren Personen im persönlichen Umfeld und wie häufig an Unternehmungen oder Veranstaltungen mit anderen teilgenommen wurde mit einem Bezugsrahmen über den vergangenen Monat. In der zweiten Sektion „Kommunikation mit anderen Menschen“ werden vor allem mögliche Schwierigkeiten in der Kommunikation mit anderen Personen erfasst, wie zum Beispiel Probleme Gesprächen zu folgen, Schwierigkeiten ein Gesprächsthema mit andere zu finden, über Sorgen und Gefühle zu sprechen oder wie häufig allgemeine und persönliche Unterhaltungen geführt wurden. Die Sensibilität gegenüber anderen Menschen wird in der dritten Sektion erfasst. Diese umfasst beispielsweise Streit und Aggressionen oder den Wunsch nach sozialem Rückzug. Die vierte Sektion erfragt globale Einschätzungen zum Sozialverhaltens: „Wenn Sie Ihr Sozialleben im Großen und Ganzen betrachten, wie beurteilen Sie es jetzt?“; „Wie ist es jetzt im Vergleich zu einem Jahr zuvor?“; „Würden Sie gern etwas an Ihrem Sozialleben verändern?“. Insgesamt umfasst der Fragebogen sowohl in der Selbstbericht- als auch in der Fremdbericht-Version 20 Items, die sich durch einfache und kurze Formulierung auszeichnen und über vorgegebene, abgestufte Kategorien beantwortet werden. Für die Beantwortung werden den Befragten die Antwortmöglichkeiten vorgelegt.
Insbesondere die zweite, dritte und vierte Sektion des Fragebogens umfassen Aspekte im Sozialverhalten, die typischerweise für Demenzerkrankte relevant sind und in dieser Form in anderen Fragebögen nicht spezifisch erfasst werden.

Psychometrische Kennwerte

psychometrischer
Kennwert
Vorgehen Ergebnisse Stichprobe
Validität
Kriteriumsbezogene ValiditätSelbstbericht: Korrelationsanalyse nach Spearman zwischen SF-DEM Score und LSNS-6, ESSI, QoL-AD (Items zu Familie, Ehe und Freunden), sowie 2 soziale Items aus dem SF-36.Es konnten keine signifikanten Zusammenhänge gefunden werden.n = 28 Patienten, mit leichter Demenz. Mindestalter: 60; Durchschnittsalter: 78; 57% weiblich.
Kriteriumsbezogene ValiditätFremdbericht: Korrelationsanalyse nach Spearman zwischen SF-DEM Score und LSNS-6, ESSI, QoL-AD (Items zu Familie, Ehe und Freunden), sowie 2 soziale Items aus dem SF-36.Fremdbericht korreliert stark mit LSNS-6 (rs = 0.60, p<.01) und QoL-AD (Ehe: rs = 0.61, p<.01; Freunde: rs = 0.51, p=.01). Insgesamt ist Validität gegeben.n = 28 Angehörige von Patienten mit leichter Demenz. Durchschnittsalter: 69; 57,14% weiblich.
Reliabilität
RetestreliabilitätTestwiederholung nach 4 Wochen; Berechnung Intraclass Correlation Coefficient (ICC), Model 1,1Selbstbericht: ICC = 0,57, KI [0,26-0,77]; Fremdbericht: ICC = 0,58, KI [0,27-0,78]n = 28 Dyaden, bestehend aus Personen mit leichter Demenz und jeweils einem Angehörigen. Mindestalter der Patienten: 60; Durchschnittsalter der Patienten: 78; 57% weiblich.
Interne KonsistenzBerechnung Cronbach´s Alpha.Die interne Konsistenz des Selbstbericht (α = 0,72) und des Fremdbericht (α = 0,76) des SF-DEM liegen auf einem akzeptablen Niveau.n = 28 Dyaden, bestehend aus Personen mit leichter Demenz und jeweils einem Angehörigen. Mindestalter der Patienten: 60; Durchschnittsalter der Patienten: 78; 57% weiblich.
andere MethodeInterraterreliabilität: Berechnung Intraclass Correlation Coeffizient (ICC) Model 2,1 anhand von Audiomitschnitten der Befragung.Für beide Versionen des SF-DEM sehr hoch (Selbstbericht: ICC = 0,98; 95%-KI [0,95 – 0,99]; Fremdbericht: ICC = 0,95; 95%-KI [0,89 – 0,98])n = 27 Dyaden, bestehend aus Personen mit leichter Demenz und jeweils einem Angehörigen. Mindestalter der Patienten: 60 (1 Dyade willigte der Audioaufzeichnung nicht ein).

verwendete Software: Stata 16

Literatur

  • Grothe, J., Luppa, M., Dietzel, J., Schomerus, G., Sommerlad, A., Riedel-Heller, S. G., & RGrothe, J., Luppa, M., Dietzel, J., Schomerus, G., Sommerlad, A., Riedel-Heller, S. G., & Röhr, S. (2022). Psychometric Evaluation of the German Version of the Social Functioning in Dementia Scale (SF-DEM). Journal of Alzheimer

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